Denk ich an Deutschland in der Nacht,

Heinrich Heine, Nachtgedanken

Na Bravo! Vorher wurde noch ausgekungelt, wer dafür stimmen würde, dass der 2. Wahlgang noch am gleichen Nachmittag stattfinden würde. Alle stimmten dafür, von AfD bis zu der Linken.

Nachdem sich SPD und CDU/CSU gegenseitig die Schuld in die Schuhe geschoben hatten, WER denn nun das Debakel verursacht hatte, redeten die Parteichefs wohl ihren Bundestagsabgeordneten ins Gewissen, den Unfug sein zu lassen und Merz zu wählen. Er erhielt nun 325 von 328 Stimmen der beiden Parteien. Sind also immer noch Abgeordnete in der SPD und/oder CDU, die den neuen Kanzler nicht mögen.

Kein schöner Start ins Bundeskanzlerdasein.

Offenbar kann es die SPD nicht lassen, ständig zu stänkern. Auch wenn sie sich dabei ins eigene Fleisch schneiden, denn regieren können sie ja nur mit Merz. Wieso hintertreiben sie dann seine Wahl? Das gleiche gilt natürlich auch für die CDU-Abgeordneten, die ihm allenfalls ebenfalls in den Rücken gefallen sind. Wozu das ganze fiese Spektakel?

Was wäre wohl gewesen, wenn AfD Abgeordnete auch für ihn gestimmt hätten? Hätte er die Wahl dann ablehnen müssen? Wäre die Merkel wohl aufgesprungen von ihrem Tribünensitz und hätte verlangt, wie damals beim FDP-Mann in Thüringen, dass er das Amt sofort ablehnen müsse, da es mit Hilfe der AfD zustande gekommen wäre? Trickreiche Frage.

Naja, Schwamm darüber. Lassen wir das „Was wäre gewesen, wenn…“

Der Mann ist nun gewählt, und er und sein neues Kabinett müssen nun zeigen, ob sie überhaupt etwas taugen und Deutschland nach den schrecklichen Merkel- und Ampeljahren wieder vorwärts bringen können. Oder ob sich die total unterschiedlichen Partner dieser neuen Koalition ganz schnell so zerstreiten, wie sich SPD, Grüne und FDP im Ampel Desaster zerstritten haben.

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Merz wurde nicht gewählt. Zumindest nicht im ersten Wahlgang. Ganze 6 Stimmen auf 316 fehlten ihm. CDU und SPD zusammen haben 328 Mandate, Stimmen, also hätte er gewählt werden müssen von seiner Koalition. Wurde er aber nicht. Wer steckt dahinter? Die SPD, die sich damit aber ein unschönes Eigentor schiessen würde? Merkelianer in der CDU, die immer noch eine Anti-Merz Truppe bilden?

Madame Merkel sass während des Debakels höchstpersönlich auf der Zuschauertribüne, wurde sogar extra begrüsst. Haben ihre Anhänger den Erzfeind Merkels nun ausgeschaltet?

Die AfD wird es freuen. Sie wurden als Abschiedsgeschenk von der kaputten Ampel und deren noch …. Faeser noch schnell mit dem Etikett „gesichert rechtsextrem“ versehen, dass nun an ihnen klebt wie ekelhafter Kaugummi, in den man aus Versehen im Strassendreck getreten ist, und den man kaum von der Schuhsohle entfernen kann.

Item, man könnte auch sagen „Höhere Gewalt“. Trump wurde dank dieser, wie er immer wieder fest und absolut lächerlicherweise behauptet, durch „die Hand Gottes“ vor dem Tod durch einen Sniper bewahrt. Und sieht sich nun als Halbgott, als Papst, als Herrscher und Retter der USA, wenn nicht der Welt. Grössenwahnsinn sondergleichen nennt man das.

Merz ist davon natürlich weit entfernt. Er verlor durch *höhere Gewalt“ (vielleicht) den 1. Wahlgang zum Kanzler, könnte man sagen. Eine Art Gerechtigkeit für die vielen Lügen, die er vor der Bundestagswahl allen Wählern aufgebunden hat? Nun muss er noch länger zappeln, um sein Ziel zu erreichen, das schon so greifbar nahe war. Man könnte fast ein wenig Mitleid mit ihm haben. Wenn da nur nicht die grossspurigen Versprechen vor der Wahl gewesen wären, die sich als Unwahrhaftigkeiten entpuppten.

Vielleicht auch „Putins langer Arm“? Obwohl SEHR unwahrscheinlich, hat dieser heute vielleicht doch so ein paar Maulwürfe im Bundestag sitzen, die die Dinge beeinflussen könnten.

6. Mai 2025

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Jetzt kann er aber grinsen wie ein Honigkuchenpferd, der gute Herr Merz: Endlich, endlich, nach endlos langen Jahren des Wartens darauf, dass Merkel endlich WAR, erhält er den Oscar, den Sechser im Lotto, den Jackpot, das Kanzleramt!
Vor lauter Aufregung über sein Glück, das er scheinbar noch kaum zu fassen mag, stottert er einen eigenartigen Satz heraus:
«Sie bekommen mit dem morgigen Tag …..eine Regierung die Deutschland mit Reformen und Investitionen entschlossen ist, nach vorne zu bringen.»
Aber sei’s drum. Wichtiger sind die Versprechen, die er dann abgibt:
«Eine Regierung, die vom ersten Tag an darum bemüht sein wird, verlässlich zu sein. Eine Regierung, die die Sorgen der Menschen in unserem Land auch ernst nimmt. Und eine Regierung, die die Infrastruktur schaffen will, die dieses Land sicher braucht. Last but not least eine Regierung, deren Stimme in Europa und der Welt gehört wird….Jeder und jede einzelne von uns in dieser neuen Regierung weiss, in welcher Verantwortung wir ab morgen stehen vor den Bürgerinnen und Bürger aber auch vor unserer Geschichte.»

Dann kommt Klingbeil mit seinen Versprechen und Sprüchen an die Reihe:
«Und wir wissen Vertrauen entsteht nicht durch Ankündigung, sondern durch Taten»
Damit alle wissen, um was für Taten es sich handeln soll, wird er ausführlicher in seiner langen Rede und verspricht, dass
«diese Regierung zügig mit der Arbeit beginnt»,
um Deutschland «auf Wachstumskurs zu bringen»

«Investieren in die Zukunft, für mehr Sicherheit sorgen, das Leben der Menschen in unserem Land einfacher zu machen, konkret, spürbar und entschlossen», sind weitere Versprechen. «Wichtigste Priorität ist die wirtschaftliche Stärke».
Aber, warnt er, «Wohlstand muss erarbeitet werden». Ach nee, denkt dann der geneigte Bürger: Dieser Mann spricht davon, dass Wohlstand ERARBEITET werden muss? Ist ja ganz was Neues seitens der SPD. Bisher haben die doch Wohlstand, jede Menge Geld einfach verschenkt, in Form von massivem Bürgergeld, von Versprechen auf frühe und hohe Rente und andere nette Geldspenden an alle möglichen Leute. Als ob das Geld so wie das Laub auf den Bäumen in jedem Frühjahr von neuem wieder nachwachse. Mit ERARBEITEN schienen die letzten SPD – Regierungen eher nichts am Hut gehabt zu haben. Höchstens noch mit Enteignung von Arbeitsamen.

Aber zurück zu Klingbeil und seiner Rede:
«Stärkung der Industrie», verspricht er. «Zukunftsbranchen nach DE holen», will er und damit «ein klares Zeichen, dass wir auf „made in Germany“ setzen.»
Ohlala, wenn das der Verfassungsschutz hört, oder die Nancy!
Ist das nicht ganz klarer AfD «Sprech»?? Auf «made in Germany» setzen? Ist das nicht ein ethnisch-völkisches Gerede? Als ob die Deutschen besser wären als alle anderen? Ei,ei, Herr Klingbeil….Wie wir weiter unten sehen werden, gibt er nochmals so etwas von Rechts aussen von sich. Aber erst mal wollen wir seine Rede weiter betrachten.

«Jetzt investieren und morgen entlasten, das ist der richtige Weg»
In was will er denn das viele Geld, 500 Milliarden Schulden investieren? Da wird der ganze Wahlkatalog aufgezählt: «500 Milliarden für Entlastung für Schulen, Schiene, Internet, Klima, Energie, Mobilität, zusätzlichen Wohnraum». Mit einem Wort: Juhui, freut euch Leute! Es ist Weihnachten, Ostern, Vater- und Muttertag, alles in einem. Alle bekommen was ab von dem leckeren, grossen Schuldenkuchen.
Schliesslich wird Klingbeil der Verwalter des Milliardenvermögens, sprich des Schuldenbergs sein. Heute ist noch Wünsch-Dir-Was-Schlaraffenland angesagt. Das Morgen kümmert keinen grossen Geist, der mit der grossen Kelle anzurichten verspricht. Ein Leserkommentar in einem Leserforum formulierte das so: Klingbeil zur Bewachung und Verteilung des Geldberges einzusetzen, ist, wie wenn ein Hund eine leckere Wurst bewachen soll. (Anmerkung: Wir sind absolute Tierfans und damit ist der Vergleich mit einem dieser edlen Geschöpfe NIE beleidigend gemeint).

Dann wird Klingbeil ganz enthusiastisch und verspricht Dinge, von denen man sich nie träumen liess, dass sie wahr würden:
«Deutschland braucht weniger Verwalter und mehr Möglichmacher. Das muss auch das Motto dieser Regierung sein». «Bürokratie abbauen, Verfahren beschleunigen, die Infrastruktur schneller auf die Strasse, aufs Gleis und ins Netz bringen… Kita, Pflege, Renten Wohnraum….verdiente Lohnerhöhungen…Leistung muss sich lohnen, egal ob im Job, in der Familie oder im Ehrenamt.»
Na, das klingt doch supergut: Nicht die Hand aufhalten für Bürgergeld, für Sozialunterstützung, für’s Faulenzen soll sich lohnen, sondern doch tatsächlich ARBEITEN! Wow!

Dann kommt er ganz, ganz kurz auf Migration zu sprechen:
«Ich will auch klar sagen, Deutschland ist und bleibt ein Einwanderungsland. Wir steuern Migration mit klaren Regeln, mit klarer Haltung, und dazu gehört aber auch, wer hier lebt und wer sich integriert, der gehört dazu. Punkt.»
Na, wenn das mal nicht klar war. Punkt! Sie, die Regierung, steuert die Migration. Noch dazu mit klaren Regeln. Punkt! Da sind wir aber gespannt darauf, was dabei herauskommen wird. Wahrscheinlich kein Punkt, sondern lauter Fragezeichen???

Und zum Schluss nochmal etwas ethnisch-Völkisches:
«Wir wollen Deutschland wieder dahin führen, wo es hingehört, nämlich nach vorne»
Ah, ja, klar, hatte man während der Ampelkoalition ja glatt vergessen, teilweise auch während der Merkel Jahre (16 zu viel), wohin Deutschland gehört: nämlich nach vorne. Also nicht nur so unter ferner liefen, nicht nur so ein normaler, mittelgrosser Staat, nicht nur so eine ganz normale Demokratie. Nein, es muss schon ganz vorne sein: Sommermärchen, 1. Liga, Goldmedaille, wenn schon.
Wehe, wenn die AfD diesen Satz gesagt hätte!!
Dann würde der Verfassungsschutz gleich urteilen: So was Völkisches. Man weiss doch, wohin das Deutschland und die Welt gebracht hatte, als die Deutschen immer die ersten und besten und wichtigsten sein wollten. Immer erste Geige, immer 1. Liga. Ohjeh, ohejeh, fängt das nun schon wieder von vorne an??

Na, da sind wir ja mal gespannt, wie es mit diesem Land, mit dieser Parteienherrschaft weiter geht.
Laut Vance, Musk und Rubio ist DE ja keine Demokratie. Denn die Parteien CDU/CSU/SPD/ und die Grünen bestimmen, wer was ist, wer mitmachen darf und wer nicht. Wer welche Pöstchen im Bundestag bekommt und wer nicht. Auf wen man «zugehen» (wie Klingbeil behauptet) darf und auf wen nicht.
Rubio schrieb sogar:
“Germany just gave its spy agency new powers to surveil the opposition. That’s not democracy—it’s tyranny in disguise. What is truly extremist is not the popular AfD—which took second in the recent election—but rather the establishment’s deadly open border immigration policies.”

Kommt noch hinzu, dass die letzten Regierungen ein eigenartiges Verhältnis zu ihrem Souverän (d.h. dem deutschen Staatsvolk) hatten: Ein netter Journalist der NZZ meint, Deutschland sei eine noch «unsichere Demokratie.»
Dem muss man widersprechen: Deutschland ist keine „unsichere Demokratie“, sondern eine Herrschaft der Parteien.
Was die Deutschen dürfen, ist, alle paar Jahre einmal bei einer Partei ein Kreuzchen setzen; dazu in einem „Direktmandat“ noch eine Parteifigur wählen. Das war’s dann auch schon.

Alles andere besorgen dann die Parteien, die mit-, gegen- und untereinander die Herrschaft über die Kindergärtler, sprich das deutsche Volk (gemeint im staatlichen Sinn), auskungeln. Der Souverän ist „non-existent“, er gilt den Herrschenden nichts. Die Bürger muss man laut der Denkweise der jeweiligen Regierung erziehen, man muss ihnen die Dinge solange erklären, bis sie sie im Sinne der gerade regierenden Parteien endlich begriffen und dann auch noch klaglos geschluckt haben. Man behandelt das Volk wie einen Haufen Trottel, die rein gar nichts kapieren, wenn sie nicht das tun, was die Regierung von ihnen verlangt.

Man verspricht VOR Wahlen zwar das Blaue vom Himmel herunter, um an diese wunderbar gut bezahlten, mit vielen Extras ausgestatteten Pöstchen zu kommen, aber NACH der Wahl ist alles super schnell vergessen und weggewischt. Dementer Gedächtnisschwund der Regierenden.

Wohlgemerkt der Regierenden eines Landes, das sich immer noch und gerne «Demokratie» nennt. Demos heisst Volk, Demokratie heisst Volksherrschaft. Wo, bitte sehr regiert hier denn das Volk?

Der Souverän ist in jeder Demokratie immer noch das jeweilige Staatsvolk, NICHT die Regierung; die dürfen nur anstelle des Volkes, in seinem Sinn und zu seinem und des Staates Wohl die Regierungsgewalt ausüben. Und ihre erste Pflicht ist, Schaden von eben diesem Volk abzuhalten, die Grenzen zu schützen, die Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten, mit dem Volksvermögen, den Steuern rechtschaffen und penibel umzugehen; nichts zu vergeuden und zu verschleudern.

Eine GUTE Regierung muss weder Angst vor dem Volk, noch vor irgendwelchen Parteien haben, denn sie rechtfertigt sich ja nicht durch Verbote, sondern durch die QUALITÄT ihrer Regierungsausübung.

Das Gegenteil gilt natürlich entsprechend für schlechte Regierungen, die leider weltweit unangenehm häufig sind.

5. Mai 2025