Aber nicht mit dem Kanzlerkandidat F.M.
So unterschiedlich können Meinungen sein: Der britische „Economist“ titelt: „Well done, MR Merz“, „A fantastic start for F.Merz“ und kritisiert: „aversion to debt has been a millstone, leading to crippling underinvestment in defence and infrastructure and weighing down both the domestic economy and that of Europe as a whole.“ Weiter lobt der Autor, Merz „has just transformed his country with a stroke of commendable boldness.“ https://www.economist.com/leaders/2025/03/05/a-fantastic-start-for-friedrich-merz
Na dann!
Mal sehen, wer Recht hat, die NZZ mit Herrn Serraos kritischem Kommentar, vor allem bezüglich der Schuldenbremse, die nun aus dem Grundgesetz gestrichen werden soll -immerhin ein sehr schwerwiegender Schritt – oder der „Economist“, der davon so begeistert ist. Serrao schreibt in seinem Kommentar: https://www.nzz.ch/der-andere-blick/kanzler-von-sozialdemokratischen-gnaden-friedrich-merz-hat-sich-in-eine-vertrackte-lage-manoevriert-ld.1874247
„Aber dass ein christlichdemokratischer Kanzler «umfällt», noch bevor er im Amt angekommen ist, das hat man auch hier noch nicht erlebt.…Und die Schmach hat kein Ende. Union und SPD wollen die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse bekanntlich noch mithilfe der Mehrheitsverhältnisse des alten Bundestags aufweichen.“
Was der eine als „boldness“ bezeichnet, ist für den anderen ein „Umfallen“ und eine „Schmach“.
Merz wird die deutschen Wählerinnen und Wähler damit in zweifacher Hinsicht übertölpeln: Vor der Wahl hat er sich und seiner Partei Wählerstimmen geholt, indem er versprach, dass die illegale Migration sofort und konsequent beendet wird; und dass er als Kanzler keinesfalls die Schuldenbremse aufweichen würde. Er hat seinen Wählern also ziemlich viel vorgegaukelt; man könnte es auch Lügen nennen, um die Leute dazu zu bringen ihn zu wählen.
Nun, nach der Wahl, will er von seinen hehren Versprechen nichts mehr wissen. Vor Tische las man’s anders, Herr Merz.
Zudem stimmten nur 16% der Wähler für die SPD; deren Programm wollen also 84% der Deutschen nicht. Nun bekommen sie es dennoch, und zwar, wie es scheint, völlig ungefiltert und nicht im geringsten abgemildert.
Dass Merz sich selbst tatsächlich in eine total unmögliche Lage manövrierte, ist unbestritten. Man könnte auch fragen, wie kann ein doch an sich nicht ganz unintelligenter Mann so blöd sein, sich der SPD mit ihrem unterbelichteten Personal auszuliefern und anzudienen?
Es war schon VOR der Wahl jedem einigermassen intelligenten Menschen klar und hat sich jetzt leider mehr als bewahrheitet, dass bei dieser eigenartigen „Koalition“ von CDU und SPD 100% nichts Schlaues herauskommen kann. Im Gegenteil.
Der Juniorpartner SPD, von miekrigen 16% der Wahlberechtigten gewählt, dominiert, bzw kujoniert das ganze Land, als hätte er mindestens 60% der Menschen hinter sich, nicht 16.
Die SPD schwimmt obenauf, da sie wissen, ohne sie kann Merz gar nichts. Und Merz wirft für seine Kanzlerschaft, für die Macht, die für ihn endlich greifbar ist, allen verbliebenen Verstand und das Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Souverän über Bord.
Er sollte sich an Lindners Schicksal erinnern: Der meinte auch, er müsste sein eigenes Streben nach Macht über die Vernunft setzen und ging diese toxische Koalition mit Rot/Grün ein. Nun ist Lindner am Ende, die FDP ist am Ende, und diese toxische Ampel zwar ebenfalls. Aber letztere steht schon wieder aus der Asche des eigenen Versagens auf und bildet sich ein, als „Phönix“ wieder in ein weiteres Leben aufsteigen zu können. Das nächste Mal wird sie die CDU und Merz mit ins Feuer reissen, oder in den Sumpf.
Das schon jetzt mit schwerer Schlagseite schwankende SPD/CDU Koalitionsschiffchen sticht in eine äusserst raue See. Der Untergang ist Programm.
Man könnte höchstens noch eine Wette abschliessen, wie lange diese „Koalition“ funktionieren wird: 4 Monate, oder 6?
6. März 2025