Ein neues Modewort geistert durch manche Medien. Zum Beispiel in diesem Artikel: https://www.nzz.ch/meinung/das-zeitalter-der-entvoelkerung-ist-da-es-bringt-gigantische-herausforderungen-auf-die-sich-niemand-vorbereitet-ld.1866618
Es heisst „Entvölkerung“ und sollte zum Unwort des Jahres gemacht werden. Es klingt scheusslich und hat mit der Realität nichts zu tun.
In der NZZ handelt es sich um einen hochdramatisch geschriebenen Artikel: „Zeitalter der Entvölkerung“, heisst es darin, oder „atemberaubender Kollaps der Fertilität„; einzig „der Islam [schien] ein Bollwerk gegen drastischen Geburtenrückgang“ zu sein. Aber auch dieses bröckelte ab und nun bleibt laut dem Autor des Artikels als „einzige echte Bastion gegen die globale Welle des Geburtenrückgangs“ nur noch Subsahara-Afrika. Und selbst diese beginnt laut ihm nun zu schwinden.
Und – Wunder über Wunder- der amerikanische Ökonom Lant Pritchett fand den „bisher aussagekräftigsten Indikator für die Geburtenrate“, nämlich: „Der entscheidende Faktor ist, was Frauen wollen„.
Ja, schau mal einer an! Frauen wollen nicht mehr. Kinder gebären. Sehr kluge Entscheidung! Und endlich einmal wird das, was Frauen wollen, auch gemacht.
Man fragt sich, warum dieser Zustand des weltweiten Geburtenrückgangs denn so beklagenswert sein soll?
Und ob es überhaupt ein echter Rückgang ist und nicht nur die Wiederherstellung des einstmals natürlichen Zustandes einer vernünftigen Anzahl Geburten?
Der Autor beginnt seine Klage mit der Zeit nach den grossen Pestepidemien vom 14. bis 16. Jahrhundert. Damals gingen die Einwohnerzahlen Europas tatsächlich entsprechend der Pestwellen zurück, kletterten aber immer wieder auf ihr altes Niveau, um bei einer neuen Welle wieder abzusinken. Seit dem Ende der grossen Pestepidemien nahm die Bevölkerung im 18./19. Jahrhundert leicht zu.
Erst im 20. Jahrhundert stieg die Weltbevölkerung dann massiv an, vor allem wegen der Fortschritte in der Medizin und der verbesserten Betreuung der schwangeren Frauen und der Geburten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bevölkerungsentwicklung#/media/Datei:World-pop-hist-de-2.png
Das heisst: Die Überbevölkerung der Erde ist der beklagenswerte Zustand und nicht der Geburtenrückgang. Über Jahrtausende hielten sich Geburten und Todesfälle die Waage. Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein, bis zur breiten Nutzung von Antibiotika, verstarben die meisten kleinen Kinder noch vor ihrem 5. Geburtstag und/oder bevor sie erwachsen wurden. Die Frauen hatten eine riesengrosse Zahl an Geburten, 8 – 10 Kinder waren keine Seltenheit, von denen meist aber nur 2 -3 überlebten. Das heisst, die Natur sorgte selbst dafür, dass es nicht zu einer Überbevölkerung der Erde kam.
Jetzt sorgt die Natur, beziehungsweise sorgen die Frauen endlich wieder dafür, dass diese absurde Zunahme der Menschheit beendet wird. Die Frauen wollen 1 bis 3 Kinder, mehr nicht. Es braucht auch nicht mehr und warum sollten sich Frauen freiwillig der Gefahr zu vieler Geburten aussetzen, wenn 1 bis 3 Kinder mehr als genug sind? Warum sollten sich Frauen als Gebärmaschinen missbrauchen lassen?
Das Gejammere über zu wenig Kinder kommt typischerweise von Männern. D.h. von Menschen, die selbst nie gebären, die sich nie den Gefahren, die eine Geburt selbst heute noch darstellt, aussetzen müssen. Was schwafeln die also von Ankurbelung der Geburtenrate?
Das Hauptargument ist meist die Wirtschaft, die angeblich immer mehr und mehr Arbeitskräfte braucht. Das ist schon vom Denkansatz her vollkommen falsch. Demnach müsste es eine immer stärkere Zunahme der Menschen geben, Jahr für Jahr, bis die Erde platzt.
Als Ausweg versprechen uns ein paar Schlauberger heutzutage den Mond oder gar den Mars. Als ob dort irgendein Mensch längere Zeit leben könnte.
Zudem braucht die Wirtschaft überhaupt nicht mehr Arbeitskräfte; KI wird viele Arbeitsplätze überflüssig machen. Schon heute braucht es in den Industrien wesentlich weniger Arbeitende und vor allem massiv weniger schlecht ausgebildete.
Heutzutage werden die Menschen in allen ordentlichen Staaten wesentlich älter als noch vor 50, 60 Jahren. Sie leben länger und sie sind meist länger gesünder als die Generationen vor ihnen. Sie können also locker länger arbeiten und/ oder bei der Pflege Invalider mithelfen.
Es braucht nicht immer noch mehr Millionen und Abermillionen von «neuen» Menschen, um unsere Lebensweise fortführen zu können.
Vor allem aber: Die Erde, die gesamte Natur braucht keinen einzigen Menschen mehr. Im Gegenteil: Die Zerstörung der gesamten Welt hat derartige Ausmasse angenommen, dass es höchste Zeit ist, wenn wir wieder zu den Verhältnissen zurückkehren, den Bevölkerungszahlen, die Jahrtausende lang bis zum 19. Jahrhundert herrschten.
Das 20. Jahrhundert war ein extremer und ein extrem törichter Ausschlag nach oben.
Und abgesehen davon ist die heutige Weltlage derart schief, die Politiker praktisch aller Nationen sind derart inkompetent bis gemeingefährlich, dass es ebenfalls eine sehr gute Idee ist, wenn die Frauen nur noch ein Minimum an Kindern in die Welt setzen.
Die Natur dankt es uns

21. Januar 2025